Ein Bericht zu unserer ersten von insgesamt drei Informationsveranstaltungen
Am Abend des 15.11.2016 lud der Verein Fernsehturm Dresden e.V. in das Lingnerschloss in Dresden ein. Die erste von insgesamt drei geplanten Informationsveranstaltungen (15.11.2016/07.02.2017/24.03.2017) unter dem Titel „Quo vadis – Televersum“ hatte zahlreiche interessierte Gäste angezogen, sodass der Raum sehr gut ausgelastet war.
Auf dem Podium fanden sich zur Unterstützung der Vereinsarbeit folgende Gäste ein:
(v.l. n. r.:) Klaus Martin – Verfasser des Exposés zum Televersum, Elmar Schmähling – Flottillenadmiral im Ruhestand/Übersetzer, Riina Roosipuu – Leiterin der Tallinner Fernsehturmgesellschaft, Ralph Hausmann – Hausmann Consult/als Moderator, Wolfgang Laas – ehem. Betriebsleiter der Koblenzer Seilbahn, Prof. Fischer – Prof. HTW Dresden – Landschaftsarchitektur, Uwe Steimle – Kabarettist/Botschafter für den Fernsehturm
Nach kurzer Begrüßung und Einführung in das Thema begann der Abend mit einem Bekenntnis Uwe Steimles für den Fernsehturm Dresden. In gewohnt humoristischer aber auch tiefgründiger Art legte er in kurzen Worten dar, das Dresden ein wiedereröffneter Fernsehturm sehr gut zu Gesicht stünde.
Frau Roosipuu berichtete im Anschluss daran von dem Projekt der Rekonstruktion und Wiederbelebung des Tallinner Fernsehturmes, welcher eine ähnliche Geschichte aufweist, wie der unsere. Allerdings war seine Schließzeit nicht so lange, wie es beim Dresdner Fernsehturm der Fall ist. Im November 2007 wurde der Tallinner Turm wegen sicherheitstechnischer Mängel für Besucher geschlossen. In den anschließenden 5 Jahren gab es zunächst Studien zur Renovierung und Wiederinbetriebnahme sowie zu entsprechenden Nutzungskonzepten. Diese wurden schließlich durch engagiertes Wirken forciert und mit Hilfe weitreichender finanzieller Förderung durch die Europäische Union in die Tat umgesetzt. Nicht zuletzt das klare Bekenntnis von Bürgern und einer ganzen Region taten ihr Übriges dafür. Somit konnte der Besuchermagnet mit attraktiven Angeboten für Besucher am 05. April 2012 wiedereröffnet werden. Im ersten Jahr erlebte er einen Besucheransturm, der die Erwartungen weit übertraf. Die Folgejahre bescheren dem spektakulären Bauwerk, welches mit 314 m Höhe hinter dem Turm in Riga (368,5 m) das zweithöchste, freistehende Bauwerk Nordeuropas ist, bis heute die für den erfolgreichen Betrieb notwendigen Besucherzahlen. Das Projekt Fernsehturm Tallin zeigt also durchaus eine sehr positive Bilanz auf.
Wolfgang Laas vermittelte dem Publikum im Anschluss interessante Fakten zum Betrieb einer urbanen Seilbahn – nämlich der in Koblenz. Sie wurde als ökologisch sinnvolle Verkehrsverbindung errichtet und verbindet die Rheinanlagen in Höhe der Kastorkirche mit dem Plateau vor der Festung Ehrenbreitstein. Eigentlich sollte diese Anlage nach Plan wieder abgebaut werden, nachdem sie ihren Zweck im Zusammenhang mit der BUGA erfüllt hatte. Auch hier gab es durch ein breites Engagement der Bürgerschaft jedoch eine Wende. Die Seilbahn blieb bestehen und ist heute sehr erfolgreich in das Verkehrs- und Tourismuskonzept der Region eingebunden. Die 3S – Dreiseilbahn (Verwendung von zwei Tragseilen pro Richtung und einem Zugseil) verfügt über die weltweit höchste Förderkapazität pro Stunde einer Luftseilbahn.
Prof. Fischer hatte die Aufgabe, zu ökologischen Aspekten eines Projektes wie dem Televersum zu berichten. Bei seinen Ausführungen lenkte er den Focus auch hier auf die Wichtigkeit bürgerlichen Wirkens. Er spannte einen weiten Bogen in die Dresdner Geschichte hinein und schilderte stellvertretend am Beispiel unserer Frauenkirche die enorme Kraft, welche sich aus dem Willen der Bürger heraus entwickeln kann. Ohne diese Kraft würde es ein weltweit bekanntes Wahrzeichen wie die Frauenkirche heute in Dresden nicht geben. Es war damals nicht etwa die Entscheidung oder das Wohlwollen der Obrigkeit, welche den visionären Bau dieser einmaligen Kirche ermöglicht haben. Einzig der Glaube an das Projekt, engagiertes Wirken des Architekten sowie der breite Zuspruch aus der Bevölkerung trieben das Vorhaben zum Erfolg. Ähnliches wiederholte sich für eben diese Kirche im Zusammenhang mit dem spektakulären Wiederaufbau. Auch hier wurde sehr eindrucksvoll gezeigt, wozu Eine Region in der Lage ist.
Klaus Martin begleitete die Ausführungen mit seinen fachlichen Fragen und stellte somit immer wieder einen Zusammenhang zu unserer Vision des Televersums am Dresdner Fernsehturm her. Hinweise zu standortbezogenen Details, sowie ein Modell für eine mögliche Seilbahntrasse rundeten das Informationsangebot ab.
Zwischendurch sorgte Uwe Steimle wortgewandt für so manche Auflockerung und brachte dabei noch zusätzliche Ideen in die Runde ein. So möchte er, der sich als Botschafter für den Dresdner Fernsehturm versteht, nach Möglichkeit weitere Künstler und Prominente für das Projekt Televersum begeistern. Unter anderem schwebt ihm aber auch vor, Dynamo Dresden in das Engagement für den Fernsehturm mit einzubinden. Eine Art kleine Hymne für den Turm könnte beispielsweise im Fußballstadion gesungen werden, die dazu beiträgt, das Thema nachhaltig in die Ohren und Herzen der Dresdner zu platzieren. Wir dürfen also gespannt sein.
Am Ende eines sehr interessanten Abends gab es noch eine ganz besondere Premiere. Ralph Hausmann stellte erstmals in der Öffentlichkeit die Sektedition Fernsehturm Dresden – Vision für Dresden „Televersum“ vor.
Der Verein Fernsehturm Dresden e. V. möchte damit ganz besondere Produkte der Region nutzen, um die Vision Televersum und damit eine Wiederbelebung des Dresdner Fernsehturmes Wirklichkeit werden zu lassen. 1969 Stück soll es von dem exklusiven Set geben. Und wenn der Verein die Fragen der Vorfinanzierung noch gestemmt kriegt, so könnte dieses tolle Geschenk auch einen schönen Platz unter ihrem Weihnachtsbaum oder unter dem lieber Freunde finden. Die Edition wird einzeln nummeriert sein und beinhaltet neben eine Flasche Sekt und zwei gravierten Sektkelchen eine Urkunde, welche dem Käufer und seiner Begleitperson einmalig den Eintritt in das hoffentlich bald eröffnende Televersum ermöglicht. Der Verkaufspreis der Sonderedition soll bei maximal 25,00 EUR liegen und wird in Kürze bekannt gegeben.
Zum Abschluss gab es noch die Vorstellung der offiziellen Nickis für den Fernsehturm. Bitte halten Sie hierzu ihre Augen und Ohren offen. Diese Botschafter unseres Bürgerwillens werden demnächst auch über den Verein Fernsehturm Dresden e. V. zu erwerben sein.
Zusammenfassend können wir als Verein also folgendes sagen: Es gab und gibt immer Visionen, deren Umsetzung in die Realität sich lohnt. Dabei bedarf es nicht des Abwartens oder gar der Bittstellung an die Obrigkeit im Lande. Allein der Wille und ein klares Bekenntnis der Bürgerschaft ist die treibende Kraft, wenn es darum geht, das zu erreichen, was eine Vision als sinnvolles Ziel vorgibt. Der Bürger hat dafür ein gesundes, menschliches Empfinden, die Führung einer Stadt oder eines Landes ist leider viel zu oft mit ganz anderen Interessen verwoben. Nur durch deutlich vernehmbares Engagement der Bürger kann hier gegengesteuert werden. Lassen Sie es uns also bitte gemeinsam und engagiert angehen. Noch nie seit Schließung des Dresdner Fernsehturmes standen die Chancen für eine nachhaltige Wiederinbetriebnahme so gut wie heute. Der Komplex Fernsehturm Dresden mit dem Televersum und der Seilbahn eröffnen der Stadt Dresden ein ganz bedeutendes Potential und wäre mindestens der Zucker auf der Eierschecke oder auch das sprichwörtliche Sahnehäubchen wenn es darum geht, Dresden für den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ im Jahr 2025 in eine starke Position zu bringen.
Der Fernsehturm Dresden e. V. bedankt sich bei allen Rednern, Unterstützern sowie bei den anwesenden Gästen dafür, dass Sie dazu beigetragen haben, diesen erste Informationsabend zu einer interessanten und erfolgreichen Veranstaltung zu machen. Ein besonderer Dank geht natürlich auch an unseren Gastgeber, das Lingnerschloss Dresden.