Alles Gute zum 45. Geburtstag!
Neben den zahlreichen Aufbauprojekten der Dresdener Innenstadt – am augenfälligsten sind hier sicher die Bauvorhaben um die wiedererstandene Frauenkirche, das Kulturkraftwerk mit geplanter Operette, Sanierung des Rathauses und Umgestaltung am Postplatz – gibt es auch einige Baudenkmale neueren Datums, die etwas weniger im Zentrum des gegenwärtigen Interesses stehen, aber im Sinne eines umfassenden „ZukunftsBildes“ Dresden unserer Aufmerksamkeit und unserer Pflege wert sind.
Hierzu gehört sicher der Fernsehturm Dresden auf der Oberwachwitzer Höhe.
Am 07.Oktober 1969 wurde er offiziell eröffnet. Er entstand zwischen 1964 und 1969 in Dresden Wachwitz, 121 m über dem Elbtal. Kurt Nowotny war der Architekt des Turms. Dr. Hermann Rühle berechnete die Statik des eleganten Bauwerks.
Nach fünfjähriger Bauzeit wurde der Sendebetrieb damals bereits am 18. September 1969 aufgenommen. Die feierliche Eröffnung musste jedoch noch bis zum 07. Oktober warten. Damals war es so üblich, solche Ereignisse auf besondere Termine zu legen. Der 20. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik war also bestens dafür geeignet. Außerdem gab es wohl auch von Berlin entsprechende Order, den Turm nicht vor dem der Hauptstadt einzuweihen. Dieser wurde entgegen der sonstigen Manier also bereits vier Tage eher – am 03.10.1969 – eingeweiht. (Ob die Herrschaften damals schon vom heutigen Feiertag zum Tag der deutschen Einheit wussten?)
Der Fernsehturm Dresden ist mit seinen 252 m das höchste Bauwerk Dresdens. Im Inneren seiner sektförmigen Kanzel befinden sich insgesamt 8 Etagen. Dort untergebracht waren damals technische Anlagen. Heute ist der Großteil der Technik jedoch am Boden installiert.
Ursprünglich beherbergte der Turm natürlich auch das bekannte, zweitstöckige Turmcafé, welches bei den Dresdnern und Gästen der Stadt stets sehr beliebt war. Durch die großzügig gestalteten Panoramafenster konnte man ganz entspannt bei einer Tasse Kaffee und einigen Schlemmereien einen herrlichen Blick über das sagenhafte Elbtal genießen.
Heute ist es leider nur noch ein Schatten seiner selbst. Aus Gründen des Brandschutzes sind die Räume entkernt worden und stehen nun seit Jahren in diesem erbärmlichen Zustand. Ehemals konnten Besucher mit zwei Schnellaufzügen den Turm erklimmen. Wer nicht in den Fahrstuhl wollte, der hatte die Möglichkeit, über 750 Treppenstufen auf den Turm zu gelangen. Leider wurden die beiden Aufzüge aus Kostengründen ebenfalls demontiert. Heute bringt nur noch ein normaler, kleiner Aufzug die Techniker zu Inspektionen nach oben auf den Turm.
Das unvergessene Highlight des Turmes war die Aussichtsplattform in 148 m Höhe. Hier konnten die Besucher ohne Verglasung – also direkt an der frischen Luft – weit ins Land schauen. Das einzige kleine Manko war die zeitliche Begrenzung für den Turmaufenthalt. Denn schließlich warteten am Fuße des Turmes bereits nachfolgende Besucher in großer Zahl, welche ebenfalls die Möglichkeit dieser tollen Aussicht wahrnehmen wollten.
Ist es nicht der Mühe aller Dresdner Bürger wert, den Fernsehturm endlich aus seinem „Dornröschen-Schlaf“ zu erwecken und wieder ins pulsierende Leben zurückzuholen?
Dieses technische Denkmal ist ebenso Dresdner Erbe wie manches gehegte und gepflegte Dresdner Bauwerk und sollte wieder – wie einst – der Öffentlichkeit erschlossen werden. Die Dresdner Bürger sollten wieder auf Ihren Turm hinauf dürfen, und sei es nur um den Blick ins Dresdner Elbtal bei einem Tässchen Heesen zu genießen.
Uwe Steimle alias Günther Zieschong bemerkte zur Übergabe von 11.642 Unterschriften einer Petition „Wir wollen den Dresdner Fernsehturm wieder als touristisches Ausflugsziel!“ am 09.04.14 an unseren Bürgermeister Dirk Hilbert: „Während der DDR-Diktatur konnten wir hoch und den Blick in die Ferne schweifen lassen, jetzt stehen wir davor und schauen uns auf die Fußspitzen…“
Wir appellieren an alle Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik, sich auch für dieses Ziel einzusetzen. Und ebenso wie viele Dresdner Bürger denkt der Verein Fernsehturm Dresden e. V. heute ganz besonders an „unseren Turm“.
Wir wünschen unserem Fernsehturm also alles Gute zum Geburtstag und dass seine Tage bald wieder bunter werden mögen. Es bleibt weiterhin das erklärte Ziel der Dresdner und auch des Vereins Fernsehturm Dresden e. V., dass diese Attraktion wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Vielleicht können wir diesen Erfolg im Rahmen des 50-jährigen Bestehens des Turmes dann endlich gebührend feiern.
Packen wir es also gemeinsam an!
Prof. Rainer Picard Eberhard Mittag
Verein Fernsehturm Dresden e.V.
Fakten und weitere Angaben zum Turm sind unter anderem auch hier zu finden:
www.das-neue-dresden.de/fernsehturm.html
de.wikipedia.org/wiki/Fernsehturm_Dresden
7 Gedanken zu „45 Jahre Fernsehturm Dresden“
Nu glor….ich hoffe das es bis dahin glabbt, e Schälchen Heeßen trinken un in de Ferne guggen, des wär scheene… 🙂
Ich hoffe doch das so ein Bauwerk gerettet wird und nicht verfaellt .Es gehoert doch zur DDR Geschichte
Sponsoren sind knapp aber Gelder eintreiben gibt es reichlich.
Habt ihr schon mal an Einen eigenen Sponsoring gedacht?
Mein Produkt ist hervorragend dafür geeignet. Macht unter Euren Förderverein eine Seite auf und nehmt Geld ein. Mitglied des Fördervereins des Pestalozzi-Gymnasium Dresden.
Schöne Grüße und viel Erfolg.
Claus-Dieter Hartmann
Der Turm gehört zu Dresden wie Dynamo und die Frauenkirche.
Crowdfunding? 🙂
Ich bin jetzt 85 Jahre alt und bin davon überzeugt, daß ich die Neueröffnung des Fernsehturmes noch erleben werde.
Sehr geehrter Herr Feller,
diese Einstellung ist toll. Ich hoffe, man sieht sich sehr bald auf dem Turm.